Im Rahmen der Reihe Literatur, die das Ziel hat, zeitgenössische italienische Literatur mit den Stimmen ihrer Vertreter vorzustellen, veranstaltet das Italienische Kulturinstitut Köln eine Begegnung zwischen Paola Barbon und Gianrico Carofiglio, dem Autor von Rancore, das in Italien bei Einaudi und in Deutschland unter dem Titel Groll beim Folio Verlag erschienen ist.
Das in italienischer Sprache mit Simultanübersetzung geführte Gespräch wird von Paola Barbon moderiert und findet am Donnerstag, den 9. November um 19.00 Uhr im Theatersaal des Italienischen Kulturinstituts Köln statt.
Ein angesehener Chirurg und Professor aus Mailand stirbt plötzlich an einem Herzinfarkt: Der Arzt bestätigt, dass es sich um einen natürlichen Tod handelt, und die Leiche wird eingeäschert. Allerdings hat seine Tochter Zweifel. Sie wendet sich an Penelope Spada, eine erfolgreiche ehemalige Staatsanwältin, deren Karriere plötzlich durch mysteriöse Umstände zum Erliegen kam. Die zunächst aussichtslos erscheinenden Ermittlungen werden zu einer dramatischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und mit dem Schicksal, das sich unerwartet ändern kann.
Gianrico Carofiglio (geb. in Bari) war als Staatsanwalt lange Zeit auf Ermittlungen gegen das organisierte Verbrechen spezialisiert. Im Jahr 2007 wurde er zum Berater der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission ernannt und von 2008 bis 2013 war er MItglied es italienischen Senats. Sein Debüt in der erzählenden Literatur erfolgte 2002 mit Testimone inconsapevole, worin er die Figur des Anwalts Guido Guerrieri einführte, der in der Folge zur Hauptfigur von sechs Romanen wurde, zu denen La misura del tempo (Finalist Premio Strega 2020) gehört. Mit mehr als sieben Millionen verkauften Büchern ist Carofiglio heute ein sehr erfo0lgreicher Autor von Romanen, Kurzgeschichten und Essays, die weltweit übersetzt und von ihm auch als Hörbücher aufgezeichnet wurden. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Bancarella Preis 2005 für Il passato è una terra straniera, der Selezione Campiello Preis 2010 für Le perfezioni provvisorie und der Scerbanenco-Preis 2014 für Una mutevole verità, worin zum ersten Mal die Figur des Maresciallo Pietro Fenoglio erscheint (wie auch in einer Fernsehserie des Senders Rai1). Sein neuester Roman ist Rancore (Groll) mit der Protagonistin Penelope Spada, einer ehemaligen Staatsanwältin mit einer geheimnisvollen Vergangenheit und einer durch latente Verzweiflung geprägten Gegenwart.
Paola Barbon (geb. in Mailand) lebt und arbeitet zwischen Münster/Westf. und Mailand. Sie ist promovierte Literaturwissenschaftlerin, Moderatorin, Dramaturgin, literarische Übersetzerin und Dolmetscherin. Außerdem war sie Lektorin für Italienisch an der Ruhr-Universität in Bochum.
In italienischer Sprache mit Simultanübersetzung.
Eintritt frei.